In der Schematherapie werden insgesamt 18 maladaptive Schemata identifiziert, die durch negative Erfahrungen in der Kindheit entstehen können und später zu emotionalen Problemen führen können. Diese 18 Schemata lassen sich in fünf Hauptkategorien einteilen:
Entwicklungsbeeinträchtigungsschemata: z.B. Übermäßige Abhängigkeit von anderen, Versagensangst, Minderwertigkeitsgefühle
Abtrennungsschemata: z.B. Verlassenheitsangst, emotionale Deprivation, Misstrauen/Missbrauch
Selbstkontrollschemata: z.B. Selbstverleugnung, Anstrengungsvermeidung, Überkompensation
Beziehungsschemata: z.B. Bindungsunfähigkeit, emotionale Instabilität, Zurückweisung/Missbrauch
Autonomiebeeinträchtigungsschemata: z.B. Einschränkung der Selbstentfaltung, Einsamkeit, Vulnerabilität gegenüber Verletzungen
Diese maladaptiven Schemata können in der Schematherapie durch verschiedene Techniken wie Achtsamkeit, imaginative Techniken und kognitive Umstrukturierung bearbeitet werden, um zu einer Verbesserung des psychischen Wohlbefindens zu führen.
Verlassenheits-/Isolationsschema: Menschen mit diesem Schema empfinden tiefgreifende Einsamkeit und Verlassenheitsängste. Sie neigen dazu, sich von anderen zurückzuziehen, um weitere Verletzungen zu vermeiden.
Misstrauens-/Missbrauchsschema: Menschen mit diesem Schema sind oft misstrauisch und neigen dazu, andere zu verdächtigen, dass sie ihnen schaden wollen. Sie haben oft eine Geschichte von Missbrauch oder Trauma.
Emotionale Entbehrungsschema: Menschen mit diesem Schema haben das Gefühl, dass sie emotional nicht versorgt oder gewürdigt werden. Sie können auch das Gefühl haben, dass sie keine Unterstützung von anderen bekommen.
Scham-/Schuldgefühlschema: Menschen mit diesem Schema haben oft das Gefühl, dass sie defekt oder unzulänglich sind. Sie haben starke Schuld- und Schamgefühle und neigen dazu, sich selbst zu bestrafen.
Versagens-/Inkompetenzschema: Menschen mit diesem Schema fühlen sich oft überfordert und denken, dass sie nicht in der Lage sind, bestimmte Aufgaben zu erledigen. Sie haben oft Angst davor, dass sie versagen oder als inkompetent angesehen werden.
Abhängigkeit-/Unterwerfungsschema: Menschen mit diesem Schema haben das Gefühl, dass sie nicht auf sich selbst vertrauen können und brauchen oft die Bestätigung und Unterstützung von anderen. Sie neigen dazu, sich anderen zu unterwerfen, um geliebt oder akzeptiert zu werden.
Vulnerabilitäts-/Gefährdungsschema: Menschen mit diesem Schema fühlen sich oft bedroht und in Gefahr. Sie neigen dazu, sich Sorgen zu machen, dass ihnen etwas Schlimmes passieren wird.
Einsamkeits-/Fremdheitschema: Menschen mit diesem Schema fühlen sich oft isoliert und haben das Gefühl, nicht wirklich zu anderen zu gehören. Sie können das Gefühl haben, dass sie anders sind als andere Menschen.
Soziale Unsicherheit/Schüchternheitsschema: Menschen mit diesem Schema haben oft Angst davor, im Mittelpunkt zu stehen oder beurteilt zu werden. Sie haben oft Schwierigkeiten damit, in sozialen Situationen aufzutreten.
Unzureichende Selbstkontroll-/Selbstregulationsschema: Menschen mit diesem Schema haben oft Schwierigkeiten damit, ihre Impulse zu kontrollieren oder ihr Verhalten zu regulieren. Sie können impulsiv sein und ihre Emotionen können außer Kontrolle geraten.
Selbstverleugnungsschema: Menschen mit diesem Schema opfern oft ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche, um anderen zu gefallen. Sie haben oft Schwierigkeiten damit, ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu erkennen und durchzusetzen.
Überkompensationsschema: Menschen mit diesem Schema versuchen oft, ihre Unsicherheiten oder Schwächen durch übermäßige Leistung oder Extravaganz zu kompensieren. Sie haben oft Angst davor, als schwach oder inkompetent angesehen zu werden.
Aufopferungsvolle Hilfe-/Anerkennungsschema: Menschen mit diesem Schema neigen dazu, anderen zu helfen, um Anerkennung und Lob zu bekommen. Sie opfern oft ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche, um anderen zu helfen, und fühlen sich unwohl, wenn sie selbst Hilfe oder Unterstützung benötigen.
Empfindsamkeit gegenüber Ablehnung oder Kritiksschema: Menschen mit diesem Schema sind sehr empfindlich gegenüber Kritik oder Ablehnung. Sie können sich sehr persönlich angegriffen fühlen und haben oft Angst davor, dass andere sie nicht mögen oder akzeptieren.
Feindseligkeit/Misstrauensschema: Menschen mit diesem Schema neigen dazu, anderen zu misstrauen und können sehr feindselig sein. Sie haben oft das Gefühl, dass andere ihnen schaden wollen oder dass sie ausgenutzt werden.
Einschränkung der Selbstentfaltungsschema: Menschen mit diesem Schema haben das Gefühl, dass ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche von anderen unterdrückt werden. Sie können das Gefühl haben, dass sie nicht die Freiheit haben, ihr eigenes Leben zu führen.
Abneigung gegenüber emotionaler Intimitätsschema: Menschen mit diesem Schema haben Schwierigkeiten damit, enge Beziehungen aufzubauen und sich emotional zu öffnen. Sie können das Gefühl haben, dass sie von anderen abgelehnt werden, wenn sie ihre wahren Gefühle zeigen.
Bindungsunfähigkeitsschema: Menschen mit diesem Schema haben Schwierigkeiten damit, enge und dauerhafte Beziehungen aufzubauen. Sie neigen dazu, sich von anderen zurückzuziehen, um Verletzungen zu vermeiden, und können das Gefühl haben, dass sie niemals wirklich geliebt werden können.
Diese maladaptiven Schemata können durch die Arbeit mit einem Schematherapeuten bearbeitet werden, um zu einer Verbesserung des psychischen Wohlbefindens zu führen. Die Therapie kann eine Kombination aus verschiedenen Techniken wie Achtsamkeit, imaginative Techniken und kognitiver Umstrukturierung beinhalten.
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