Dauer der Psychotherapie bei Selbstzahlern – Ansätze und Wirkfaktoren
- Thomas Laggner
- vor 14 Stunden
- 10 Min. Lesezeit
Einleitung
Wie lange eine Psychotherapie dauert, hängt von vielen Faktoren ab – insbesondere vom therapeutischen Ansatz und den individuellen Bedürfnissen. Generell sollten sich Patient:innen auf eine Behandlung über mehrere Monate einstellen, meist mit wöchentlichen Sitzungen à ca. 60 Minuten. Bei Selbstzahler:innen besteht der Vorteil, dass sie nicht an starre Kontingente der Krankenkasse gebunden sind. Art, Frequenz und Dauer der Therapie können in Absprache mit der Therapeutin frei bestimmt werden – so lange wie gewünscht, nicht länger als nötig. Im Folgenden wird beschrieben, welche typischen Behandlungsdauern verschiedene Psychotherapie-Verfahren aufweisen und worauf Patient:innen in der Therapie vertrauen können: zentrale Wirkfaktoren wie die therapeutische Beziehung, Empathie, Methoden und Rahmenbedingungen.
Hier ist der Ablauf und Verlauf einer selbst finanzierten Therapie, speziell bezogen auf Österreich:
1. Phasen der Therapie
Der therapeutische Prozess: vier Phasen Orientierung/Diagnostik, Anfang, Hauptbearbeitung und Beendigung. Die Wirksamkeitsfaktoren (Beziehung, eigene Motivation etc.) sind universell gültig.
2. Das österreichische System: Wahltherapeut vs. Kassentherapeut
In Österreich gibt es eine Besonderheit: Die meisten Therapeuten arbeiten als Wahltherapeuten. Nur ein kleiner Teil hat einen direkten Vertrag mit der Krankenkasse (Kassentherapeuten).
A. Kassentherapeut (Selten)
Hat einen direkten Vertrag mit der Gesundheitskasse (ÖGK, BVAEB etc.).
Sie bezahlen nur den gesetzlichen Selbstbehalt (falls vorhanden) oder nichts.
Ablauf: Sie benötigen lediglich eine ärztliche Bestätigung (vom Hausarzt), dass eine psychische Störung vorliegt. Der Therapeut rechnet direkt mit der Kasse ab.
Problem: Es gibt extrem wenige Kassentherapeuten, daher sind die Wartezeiten sehr lang.
B. Wahltherapeut (Der Normalfall bei Selbstzahlung)
Hat keinen Vertrag mit den Kassen.
Sie bezahlen das gesamte Honorar zunächst selbst (Selbstzahlung/Privat).
3. Der Ablauf bei Selbstzahlung / Wahltherapeuten (Österreich)
Wenn Sie sich entscheiden, die Therapie selbst zu finanzieren, nutzen Sie meistens einen Wahltherapeuten. Der Ablauf ist extrem vereinfacht und schnell:
4. Teilweise Kostenerstattung (Der österreichische Vorteil)
Auch wenn Sie die Therapie selbst bezahlen, können Sie in Österreich einen Teil der Kosten von Ihrer Krankenkasse (z.B. ÖGK) zurückfordern – dies ist der große Unterschied zu Deutschland.
Voraussetzung:
Eine ärztliche Bestätigung, dass eine behandlungsbedürftige psychische Störung vorliegt (sollte vor der zweiten Therapiestunde beim Hausarzt eingeholt werden).
Der Therapeut muss im Psychotherapeutenregister des Gesundheitsministeriums eingetragen sein.
Die Therapie muss eine der anerkannten Psychotherapiemethoden sein.
Die Erstattung:
Die Krankenkasse erstattet einen gesetzlich festgelegten Mindestbetrag (Stand 2024: oft ca. € 33 bis € 40pro Sitzung, abhängig von der Kasse und der Methode).
Sie reichen die Honorarnoten des Therapeuten zusammen mit der ärztlichen Bestätigung bei Ihrer Kasse ein.
Fazit zur Selbstfinanzierung in Österreich:
Die Selbstfinanzierung über einen Wahltherapeuten ist der schnellste und flexibelste Weg in Österreich. Sie profitieren von:
Kurzen Wartezeiten.
Freier Therapeutenwahl (größeres Angebot).
Flexibilität bei Frequenz und Gesamtdauer.
Der Möglichkeit, einen Teilbetrag (je nach Kasse und Honorar etwa 25 % bis 50 %) von der Krankenkasse zurückerstattet zu bekommen.
Der Therapie kann auch bei Themen begonnen werden, die keine klare psychische Störung sind, wie etwa Coaching oder Selbsterfahrung (ohne Anspruch auf die Teilerstattung).
Unterschiede je nach Therapieansatz und Behandlungsdauer
Verhaltenstherapie (Kognitive Verhaltenstherapie)
Die Verhaltenstherapie ist häufig zielorientiert und zeitlich begrenzt. Viele Probleme lassen sich hier in einer Kurzzeittherapie bewältigen. In der Praxis dauern rund 75 % aller psychotherapeutischen Behandlungen nicht länger als etwa 25 Sitzungen.
Typischerweise umfasst eine Verhaltenstherapie wenige Monate bis zu einem Jahr mit wöchentlichen Terminen. Eine Befragung ergab, dass abgeschlossene Verhaltenstherapien im Durchschnitt etwa 40 Sitzungen umfassten – das entspricht ungefähr 10 Monaten bei wöchentlicher Frequenz. Wenn notwendig, kann die Therapie verlängert werden (Langzeittherapie); die gesetzlichen Kassen erkennen hier maximal 60–80 Stunden als Kontingent an. Viele kurzzeitige Verhaltenstherapien kommen jedoch schon mit 10–25 Sitzungen aus, sofern die Therapieziele in diesem Rahmen erreicht werden.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (eine psychodynamische Therapieform) ist in der Regel längerfristiger angelegt als die Verhaltenstherapie. Sie fokussiert auf unbewusste Hintergründe aktueller Probleme und benötigt oft mehr Zeit, um Vergangenes aufzuarbeiten. Durchschnittlich werden bei tiefenpsychologischen Therapien etwa 60 bis 100 Sitzungen durchgeführt. Dies entspricht ungefähr 1–2 Jahren Therapiedauer bei wöchentlichen Sitzungen. Häufig beginnen auch diese Therapien mit einem beantragten Kurzzeit-Kontingent (z. B. 24 Stunden) und werden bei Bedarf schrittweise verlängert. Patient:innen sollten sich darauf einstellen, dass tiefenpsychologische Verfahren eher monatelang bis über ein Jahr dauern können – je nach Komplexität der Problematik. Es handelt sich um eine intensive Auseinandersetzung mit persönlichen Mustern und Erfahrungen, weshalb die Behandlungsdauer hier tendenziell länger ist als in rein verhaltensorientierten Ansätzen.
Analytische Psychotherapie (Psychoanalyse)
Die analytische Psychotherapie, klassisch als Psychoanalyse bekannt, ist die zeitaufwändigste anerkannte Therapieform. Sie findet oft mehrmals pro Woche statt und zieht sich nicht selten über mehrere Jahre hin. In Deutschland werden für eine analytische Langzeittherapie bis zu 300 Sitzungen (Einzeltherapie) von den Kassen als Höchstgrenze anerkannt. Tatsächlich dauern analytische Therapien häufig über 100 Sitzungen – in einer Erhebung lag die mittlere Therapiedauer bei über 120 Stunden. Bei einer Frequenz von z. B. 2 Sitzungen pro Woche entspricht das etwa 2–3 Jahren Behandlung. In dieser Zeit arbeitet die/der Patient:in mit dem/der Therapeut:in an tiefgreifenden unbewussten Konflikten, oft im Liegen auf der Couch. Psychoanalysen sind somit ein langfristiges Commitment, das vor allem bei chronifizierten oder sehr frühen seelischen Verletzungen indiziert ist. Selbstzahler haben hier den Vorteil, die Therapie auch über Kassenkontingente hinaus fortführen zu können, sofern es therapeutisch sinnvoll ist – sie können die Länge also sehr flexibel handhaben, ohne formelle Anträge stellen zu müssen.
Humanistische Verfahren (z. B. Gesprächs- oder Gestalttherapie)
Humanistische Psychotherapien – wie die Gesprächspsychotherapie nach Rogers, Gestalttherapie oder körperorientierte Ansätze – unterscheiden sich in ihrer Dauer je nach individuellem Anliegen. Diese Verfahren sind oft offen gestaltet und weniger formal begrenzt, da viele nicht Teil der gesetzlichen Kassenrichtlinien sind. In der Praxis bewegen sich auch humanistische Therapien häufig im kurz- bis mittelfristigen Bereich: Viele Klient:innen nehmen sie über einige Wochen bis Monate in Anspruch, bis sich eine spürbare Verbesserung oder persönliches Wachstum einstellt. Die Dauer variiert jedoch stark je nach Zielsetzung – manche nutzen humanistische Therapie als Kurzintervention (z. B. 10–20 Sitzungen) zur Bewältigung einer Lebenskrise, andere arbeiten über ein Jahr oder länger an tiefgreifender Persönlichkeitsentwicklung. Da humanistische Verfahren im Selbstzahler-Bereich häufig gewählt werden, können Patient:innen hier flexibel mit der Therapeutin vereinbaren, wie lange die Begleitung dauern soll. Entscheidend ist, dass Bedürfnisse und Ziele der Patient:innen erreicht werden; die Therapie endet, wenn genügend Stabilisierung oder Veränderung erzielt wurde und beide Seiten dies für den richtigen Zeitpunkt halten.
(Hinweis: Neben den genannten gibt es weitere Ansätze wie die systemische Therapie, die inzwischen ebenfalls anerkannt ist. Systemische Therapien sind oft vergleichsweise kurz und lösungsorientiert – z. B. im Durchschnitt unter 50 Sitzungen –, was hier der Vollständigkeit halber erwähnt sei.)

Zentrale Wirkfaktoren: Was wirkt zuverlässig in der Therapie?
Unabhängig vom gewählten Verfahren gibt es bestimmte Wirkfaktoren, die in jeder Psychotherapie eine entscheidende Rolle für den Erfolg spielen. Forschungsergebnisse zeigen, dass der Therapieerfolg weniger von der speziellen Technik oder Schule abhängt, sondern vor allem von allgemeinen „kontextuellen“ Faktoren. Im Folgenden sind die wichtigsten dieser Faktoren aufgeführt:
Therapeutische Beziehung und Empathie: Die Qualität der Arbeitsbeziehung zwischen Patient:in und Therapeut:in gilt als einer der verlässlichsten Prädiktoren für den Therapieerfolg. Eine tragfähige, vertrauensvolle Beziehung schafft die Basis dafür, dass Veränderungsprozesse überhaupt möglich werden. Studien belegen: „Der Therapieerfolg hängt maßgeblich von der Qualität dieser therapeutischen Beziehung ab.“ psychonlinetherapie.de
Wesentliche Kennzeichen einer guten Therapeut-Patient-Beziehung sind Akzeptanz, echtes aktives Zuhören und Einfühlungsvermögen (Empathie) seitens der/des Therapeuten. Patient:innen können sich darauf verlassen, dass sie mit Wertschätzung und Verständnis behandelt werden – dieses Gefühl von Sicherheit erlaubt es, auch schwierige Themen offen zu bearbeiten. Empathie des Therapeuten wurde sogar als einer der stärksten einzelnen Wirkfaktoren identifiziert, der positiv auf den Therapieerfolg. Eine gute therapeutische Allianz bedeutet auch, dass Therapeut:in und Patient:in gemeinsam an Zielen arbeiten und ein Vertrauensverhältnis entwickeln, in dem Herausforderungen konstruktiv bewältigt werden können.
Methodenwahl und Glauben an die Therapie: Ob Verhaltenstherapie, psychodynamische Therapie oder humanistischer Ansatz – entscheidend ist weniger die Schule an sich als die Passung der Methode zum Menschen. Zahlreiche Untersuchungen (u. a. Wampold 2001) zeigen, dass unterschiedliche Therapieverfahren vergleichbar wirksam helfen können, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu zählen insbesondere eine gute Therapeut-Patient-Beziehung (s. o.), aber auch die Überzeugung beider, dass der gewählte therapeutische Weg erfolgversprechend ist. Vereinfacht gesagt: Wenn Patient:in und Therapeut:in an die Methode glauben, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch wirkt. Diese positive Erwartung (Placebo- bzw. Hoffnungskomponente) trägt erheblich zum Therapieerfolg bei. In der Forschung spricht man hier von gemeinsamen Wirkfaktoren. So konnte in einer Meta-Analyse 2017 gezeigt werden, dass psychodynamische Therapien insgesamt genauso wirksam sind wie andere evidenzbasierte Verfahren (z. B. kognitive Verhaltenstherapie) aau.at – das unterstreicht, dass keine anerkannte Methode generell „besser“ ist, solange sie fachgerecht angewandt wird. Für Patient:innen bedeutet das: Sie können mit jeder gängigen Therapierichtung Erfolg haben, wenn sie sich darauf einlassen und die Therapieform zu ihnen passt. Wichtig ist, gemeinsam mit der Therapeutin eine Vorgehensweise zu finden, die sowohl zum Problem als auch zur Persönlichkeit der/des Betroffenen stimmig ist. Techniken (z. B. Konfrontationsübungen, Gespräche über die Kindheit, Achtsamkeitsübungen usw.) werden im Verlauf gezielt eingesetzt – ihre Wirkung entfalten sie aber am besten, wenn Patient:innen sie nachvollziehen können und aktiv mitarbeiten.
Strukturelle Rahmenbedingungen: Auch äußere Faktoren und die Organisation der Therapie spielen eine Rolle dafür, wie gut sie greift. Ein zentraler Aspekt ist die Regelmäßigkeit der Sitzungen. Untersuchungen zeigen, dass wöchentliche und kontinuierliche Therapiesitzungen den Therapieerfolg signifikant fördern und die Motivation der Patienten stärken. Die meisten Therapien folgen deshalb einem festen Rhythmus (meist einmal pro Woche zur selben Zeit für 50 Minuten). Diese strukturierte Vorgehensweise gibt Stabilität und Sicherheit. Darüber hinaus können strukturelle Anpassungen – etwa zunächst höhere Frequenz bei akuten Krisen oder am Ende größere Abstände zum Ausprobieren der Selbstständigkeit – den Behandlungserfolg unterstützen. Patient:innen können sich darauf verlassen, dass in der Therapie ein geschützter Rahmen besteht: Das Setting ist vertraulich (Schweigepflicht), störungsfrei und auf ihre Bedürfnisse abgestimmt. Zudem endet eine Therapie nicht abrupt, sondern im gegenseitigen Einvernehmen, wenn die gesteckten Ziele erreicht sind. Ein guter Therapeut wird darauf achten, die Dauer weder unnötig in die Länge zu ziehen noch zu früh abzubrechen. Strukturelle Faktoren wie Transparenz über den Therapieplan, klare Absprachen und ein professioneller Rahmen (Raum, Zeit, Regeln) sorgen dafür, dass sich Patient:innen sicher aufgehoben fühlen und sich auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren können.
Aktive Mitarbeit und Ressourcen: Schließlich ist auch die aktive Beteiligung der Patient:innen selbst ein ausschlaggebender Wirkfaktor. Psychotherapie ist kein „passives“ Verfahren – der Erfolg entsteht durch das Zusammenspiel zwischen Therapeut:in und Patient:in. Ein offener Austausch, das Ausprobieren von neuem Verhalten im Alltag (z. B. durch Hausaufgaben in der Verhaltenstherapie) und das Einbringen von Feedback in den Sitzungen helfen, den Prozess wirksam zu gestalten. Therapeut:innen unterstützen ihre Patienten dabei, eigene Stärken (Ressourcen) zu entdecken und zu nutzen – etwa soziale Unterstützung, Bewältigungsstrategien oder kreative Fähigkeiten. Die Forschung nach Klaus Grawe beschreibt genau diese Ressourcenaktivierung sowie das gemeinsame Bearbeiten von Problemen als wichtige Wirkfaktoren. Patient:innen können sich also darauf verlassen, dass ihre Motivation und Mitarbeit wesentlich zum Therapieerfolg beitragen – je engagierter und ehrlicher sie sich auf den Prozess einlassen, desto mehr werden sie profitieren. Ein guter Therapeut fördert diese aktive Rolle, gibt verständliche Erklärungen (Psychoedukation) und ermutigt die Patient:innen, das Gelernte zwischen den Sitzungen anzuwenden. So entsteht Schritt für Schritt ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, was wiederum den positiven Effekt der Therapie trägt
Erfahrungen von Selbstzahlern und besondere Aspekte
Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, eine Psychotherapie selbst zu bezahlen, anstatt auf einen kassenfinanzierten Platz zu warten. In reinen Privatpraxen stellen Selbstzahler:innen inzwischen einen erheblichen Anteil der Klientel – in einer Befragung waren es über 40 % der Patienten solcher Praxen. Welche Erwartungen und Erfahrungen sind mit dem Selbstzahler-Modell verbunden? Zum einen berichten viele, dass sie den sofortigen Therapiebeginn und die Wahlfreiheit als großen Vorteil erleben. Lange Wartezeiten entfallen; man kann oft innerhalb von Tagen oder Wochen starten, während Kassenpatienten mancherorts Monate warten müssen. Zum anderen schätzen Selbstzahler die volle Kontrolle über die Dauer und Frequenz der Therapie. Es muss kein Antrag gestellt und kein Gutachter überzeugt werden – Therapeut:in und Patient:in entscheiden eigenständig, wie viele Sitzungen sinnvoll sind und in welchem Rhythmus sie stattfinden. Diese Flexibilität ermöglicht es z.B., in akuten Phasen auch mehrmals pro Woche Sitzungen anzuberaumen, was Krankenkassen normalerweise nur in Ausnahmefällen bewilligen. Genauso kann gegen Therapieende die Frequenz reduziert werden, ohne an starre Bewilligungen gebunden zu sein. Selbstzahlende Patient:innen erleben ihre Therapie oft als effizienter und zielorientierter gestaltet, da bürokratische Hürden wegfallen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Diskretion: Die Behandlung bleibt privat – es erfolgt kein Eintrag bei der Krankenkasse, der später etwa bei Versicherungen oder Arbeitgebern nachteilig sein könnte.
Natürlich tragen Selbstzahler die Kosten selbst, was je nach Dauer eine beträchtliche Investition sein kann. Viele sind jedoch bereit, diese Investition in die eigene Gesundheit zu tätigen, zumal sie dafür im Gegenzug eine maßgeschneiderte Therapie ohne Kompromisse erhalten. Insgesamt zeigen Erfahrungen, dass Selbstzahler insbesondere die Unabhängigkeit und Individualität ihrer Therapie wertschätzen: Sie können sich sicher sein, dass ihr Tempo, ihre Ziele und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen – und dass die Therapie genau so lange dauert, wie es für ihren persönlichen Heilungsprozess notwendig ist, nicht kürzer und nicht länger.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Dauer einer Psychotherapie bei Selbstzahlern variabel ist und stark vom gewählten Ansatz sowie der individuellen Situation abhängt. Verhaltenstherapien sind häufig kürzer (mehrere Wochen bis Monate), psychodynamische Therapien mittelfristig (häufig um ein Jahr), und psychoanalytische Behandlungen können über Jahre gehen – während humanistische Ansätze flexibel gestaltet sind. Patient:innen, die selbst zahlen, profitieren von dieser Flexibilität, da sie Therapieumfang und -tempo gemeinsam mit dem Therapeuten bedarfsgerecht festlegen können.
Wichtig ist: Unabhängig von der Therapierichtung gibt es verlässliche Wirkfaktoren, die den Therapieerfolg bestimmen. Vor allem eine gute therapeutische Beziehung mit Empathie und Vertrauen, eine passende und überzeugend vermittelte Methode, ein stabiler Therapierahmen sowie die aktive Mitarbeit der Patient:innen gelten als zentral. Wenn diese Faktoren erfüllt sind, können sich Patient:innen berechtigterweise darauf verlassen, dass Psychotherapie wirkt – oft schon nach einigen Monaten zeigen sich spürbare Verbesserungen, und langfristig kann eine gut geführte Therapie sogar nachhaltige Veränderungen und Heilung bewirken. Entscheidend ist letztlich eine individualisierte Vorgehensweise: Die Therapie dauert so lange, wie erforderlich, um die gesteckten Ziele zu erreichen, und sie nutzt jene Mittel, die für die jeweilige Person am zuverlässigsten helfen. Mit Geduld, professioneller Begleitung und eigener Beteiligung können Selbstzahler wie Kassenpatienten gleichermaßen erfahren, dass Psychotherapie ein wirksamer Weg ist, seelisches Leid zu lindern und neue Lebensqualität zu gewinnen.
Quellen: Die vorstehenden Aussagen beruhen auf aktuellen Informationen aus Psychotherapie-Fachpublikationen und -studien, darunter die Psychotherapeutenkammer Berlin (Versorgungsstudie)
psychotherapeutenkammer-berlin.depsychotherapeutenkammer-berlin.de, Patientenratgeber (Wege zur Psychotherapie)wege-zur-psychotherapie.orgwege-zur-psychotherapie.org, Praxisinformationen privatpraxis-psychotherapie-bonn.de psychotherapierodenkirchen.de sowie Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von Psychotherapie therapie.deaau.at. Diese belegen die typischen Behandlungsdauern und bestätigen die zentralen Wirkfaktoren, auf die sich Patient:innen in jeder Therapie verlassen können.
