Demenz in Österreich:
- Thomas Laggner
- 25. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Eine stille Herausforderung mit lauter Folgen
Zahlen, die berühren – und verpflichten

Rund 130.000 bis 150.000 Menschen leben derzeit in Österreich mit einer Form von Demenz. Die Diagnose trifft nicht nur den Einzelnen – sie verändert Familien, Beziehungen, Alltage. Und die Zahl steigt: Bis 2050 wird mit einer Verdopplung auf ca. 260.000 Betroffene gerechnet.
In der Steiermark etwa sind es heute rund 21.000 Menschen, bis 2050 könnten es 35.200 sein.
🔍 Demenzformen im Überblick
Nicht jede Demenz ist gleich – die Ursachen und Verläufe sind vielfältig:
Alzheimer-Demenz: ca. 60–70 % aller Fälle
Vaskuläre Demenz: etwa 18 %
Lewy-Body-Demenz und andere: rund 15 %
Mischformen: häufig und oft schwer zu differenzieren
📈 Alter als Risikofaktor – aber nicht als Ursache
Das Demenzrisiko steigt mit dem Alter – doch es ist keine zwangsläufige Folge des Älterwerdens:
60–70 Jahre: ca. 2,5 %
70–80 Jahre: ca. 5 %
80–90 Jahre: ca. 20 %
90+ Jahre: bis zu 40 %
Fürsorge beginnt oft dort, wo Statistiken aufhören – im zwischenmenschlichen Raum.
💶 Kosten, die still getragen werden
Demenz ist auch ein ökonomischer Faktor. Die jährlichen Kosten in Österreich betragen laut IHS:
1,39 Mrd. Euro für medizinische Leistungen
1,26 Mrd. Euro für formelle Pflege
2,98 bis 4,90 Mrd. Euro durch informelle Pflege – meist von Angehörigen
Diese Zahlen erzählen auch von Schlaflosigkeit, Erschöpfung und leiser Held:innenkraft in vielen Familien.
🧭 Strategien und Unterstützung in Österreich
Seit 2015 gibt es die nationale Demenzstrategie „Gut leben mit Demenz“ – ein mutiger Schritt in Richtung gesellschaftlicher Veränderung. Ihre Ziele:
Frühzeitige Diagnose und Intervention
Unterstützung der pflegenden Angehörigen
Sensibilisierung der Öffentlichkeit
Förderung demenzfreundlicher Lebensräume
🌱 Demenz vorbeugen – was wir selbst tun können
Es gibt modifizierbare Risikofaktoren, die wir aktiv beeinflussen können:
Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht
Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum
Soziale Isolation
Geringes Bildungsniveau
Depressionen
Bewegung, gesunde Ernährung, geistige Aktivität und soziale Verbundenheit – das sind keine Garantien, aber kostbare Schutzfaktoren.
3. Gedankenräume
„In einer Welt voller Veränderung ist liebevolle Begleitung oft der sicherste Halt.“
„Was wäre, wenn du heute etwas Neues über Demenz lernst – und damit Leben berührst?“
„Die Zahlen sind eindeutig – jetzt braucht es entschlossene Schritte in der Pflegepolitik und Prävention.“
4. FAQ-Box: Häufige Fragen zu Demenz
Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?
Demenz ist der Überbegriff für verschiedene Erkrankungen mit kognitivem Abbau – Alzheimer ist die häufigste Form davon.
Kann man Demenz vorbeugen?
Ja, durch einen gesunden Lebensstil: Bewegung, Ernährung, soziale Aktivität und Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes kontrollieren.
Ab welchem Alter tritt Demenz auf?
Meist ab dem 65. Lebensjahr – aber auch frühere Formen (früh beginnende Demenz) sind möglich.
Wie erkenne ich die ersten Anzeichen?
Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen, Orientierungslosigkeit oder Veränderungen in Persönlichkeit und Alltagshandlungen.
Gibt es in Österreich Unterstützung für Angehörige?
Ja, u. a. durch die Demenzstrategie, Pflegegeld, mobile Dienste, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen.
„Vielleicht ist genau jetzt der Moment, innezuhalten – und an jemanden zu denken, der vergessen könnte, wer du bist.“
„Teile diesen Beitrag mit Menschen, die Pflege leisten – vielleicht schenkt er ihnen ein kleines Stück gesehen werden.“
📍 Praxisadressen:
2442 Unterwaltersdorf, Wienerstrasse 17
2340 Mödling, Enzersdorferstrasse 5/1/5
📱 Handy: 0699-12169080
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