🌱 Sanfter mit sich selbst
- Thomas Laggner
- 19. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Mai
Kennen Sie das Gefühl, nie gut genug zu sein?
Vielleicht begleitet Sie eine innere Stimme, die bei jedem vermeintlichen Fehler laut wird. Vielleicht kennen Sie auch diese Welle von Scham, die manchmal scheinbar aus dem Nichts über Sie hereinbricht – obwohl Sie sich doch so sehr bemühen, alles „richtig“ zu machen.
Wenn Ihnen das vertraut vorkommt, sind Sie nicht allein. Viele Menschen leben mit einem unsichtbaren, aber tief wirkenden inneren Druck. Die gute Nachricht: Es gibt Wege, diesen Stimmen mit mehr Mitgefühl, innerer Ruhe und Klarheit zu begegnen.
Die Kraft einer personzentrierten Haltung
In meiner therapeutischen Arbeit – achtsam, zugewandt, personzentriert – ist das Thema Selbstkritik allgegenwärtig. Es berührt mich jedes Mal aufs Neue, wie viel Mut es braucht, sich mit dem eigenen Schmerz ehrlich auseinanderzusetzen. Doch gerade darin liegt ein Schlüssel: Selbstmitgefühl ist keine Technik – sondern eine Haltung.
💗 Was bedeutet Mitgefühl aus personzentrierter Sicht?
Nach Carl Rogers trägt jeder Mensch eine natürliche Tendenz in sich, sich zu entfalten und zu wachsen. Doch wenn wir in unserer Geschichte oft erleben mussten, dass unser „So-Sein“ nicht willkommen war, entwickeln wir innere Anteile, die uns kritisieren, beschämen oder abwerten.
Eine personzentrierte Haltung bringt drei zentrale Qualitäten mit:
Kongruenz – Ich darf ehrlich spüren, was in mir ist.
Bedingungsfreie Wertschätzung – Ich bin in meinem Menschsein willkommen.
Empathie – Ich begegne mir selbst nicht analysierend, sondern verstehend.
„Ich sehe deinen Schmerz – und ich bleibe da.“
Diese Haltung kann zu einem inneren Begleiter werden – zu einer Stimme, die uns stützt, wenn der innere Kritiker zu laut wird.
🔄 Das 3-Systeme-Modell: Unser inneres Erleben verstehen
Ein hilfreiches Modell aus der Compassion Focused Therapy (CFT) beschreibt drei emotionale Systeme:
Bedrohungssystem (Alarm): Reagiert auf Kritik, Ablehnung, Versagen.
Antriebssystem (Leistung): Strebt nach Erfolg, Zielen, Anerkennung.
Beruhigungs- und Fürsorgesystem (Sicherheit): Ermöglicht Verbundenheit, Selbstannahme, Entspannung.
Viele Menschen leben in einem Dauer-Pingpong zwischen Alarm und Leistung – das Fürsorgesystem ist kaum zugänglich. In der personzentrierten Therapie geht es darum, diesen inneren Ort der Sicherheit zu nähren.
🧰 Konkrete Wege in der therapeutischen Begleitung
Obwohl meine Arbeit immer individuell ist, können folgende Zugänge hilfreich sein:
Achtsamkeit & Präsenz – Spüren, was da ist. Ohne Bewertung.
Beruhigende Atmung – Kontakt zur inneren Ruhe durch den Körper.
Innere Bilder & Imagination – Ein sicherer Ort, ein innerer Begleiter.
Arbeit mit dem inneren Kritiker – Ernst nehmen, aber ihm nicht das letzte Wort lassen.
Selbstmitgefühl kultivieren – Eine neue innere Stimme entsteht: „Ich bin für mich da – auch wenn es schwer ist.“
Alltag mit Mitgefühl gestalten – Pausen machen, Fehler zulassen, sich selbst Gutes tun.
🎯 Für wen ist dieser Weg hilfreich?
Diese Form der Begleitung unterstützt besonders Menschen, die …
unter starker Selbstkritik und innerem Druck leiden
sich häufig klein, schuldig oder beschämt fühlen
mit den Folgen früher Verletzungen leben
in depressiven oder ängstlichen Phasen neue Wege suchen
hochsensibel sind und sich besser schützen möchten
viel Mitgefühl für andere haben – aber kaum für sich selbst
🌱 Selbstmitgefühl – ein Weg zurück zu sich selbst
Der Weg zu einer mitfühlenden Haltung sich selbst gegenüber ist kein einfacher. Gerade dann nicht, wenn man gelernt hat, sich nur über Leistung oder Anpassung wertvoll zu fühlen. Aber:
„Selbstmitgefühl ist kein Luxus – sondern eine Notwendigkeit.“(Paul Gilbert)
Ich begleite Sie gerne auf diesem Weg – mit Präsenz, Erfahrung und einer tiefen Zuversicht in das, was in Ihnen heilen und wachsen möchte.
3. Motivation
Balance: „Du darfst da sein – mit allem, was du bist.“
Stimulanz: „Entdecke die Kraft neuer innerer Bilder.“
Dominanz: „Setze dir selbst ein neues inneres Maß – nicht Leistung, sondern Würde.“
4. FAQ – häufige Fragen
Was ist personzentrierte Therapie?
Eine therapeutische Richtung, die auf Echtheit, Empathie und bedingungsfreier Wertschätzung beruht – entwickelt von Carl Rogers.
Ist Selbstmitgefühl erlernbar?
Ja, durch wiederholte Erfahrung, achtsame Begleitung und innere Übung kann sich eine neue Haltung etablieren.
Wie kann ich den inneren Kritiker schwächen?
Nicht durch Kampf – sondern durch eine neue, stärkere innere Stimme: mitfühlend, zugewandt, klar.
Gibt es Übungen, die ich zuhause machen kann?
Ja, einfache Atemübungen, Imaginationsreisen und achtsame Pausen können helfen, den Alltag mit mehr Mitgefühl zu gestalten.
5. Schlussimpuls – Call to Resonance
„Welche Stimme war heute in dir lauter – der Kritiker oder das Mitgefühl?“Vielleicht ist genau jetzt der Moment, dieser inneren Beziehung neue Worte zu schenken.
📍 Praxisadressen:
2442 Unterwaltersdorf, Wienerstrasse 17
2340 Mödling, Enzersdorferstrasse 5/1/5
📱 0699-12169080
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