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AutorenbildThomas Laggner

Ausbildung zum Selbsterfahrungsleiter nach Carl R. Rogers

Die Ausbildung zum Selbsterfahrungsleiter bietet eine tiefgreifende Möglichkeit, Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen. Dabei steht nicht der reine Wissenserwerb im Vordergrund, sondern die Herausbildung einer tiefen Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion. Die Wurzeln dieses Ansatzes liegen in der personzentrierten Psychotherapie von Carl R. Rogers. Rogers betonte stets, dass echtes Wachstum und Veränderung nur dann stattfinden können, wenn eine sichere und vertrauensvolle Umgebung geschaffen wird, in der Menschen sich frei entfalten und sich mit ihren inneren Prozessen auseinandersetzen können.


Was bedeutet „Selbsterfahrung“ nach Rogers?

Im Sinne der humanistischen Psychotherapie nach Carl R. Rogers versteht sich Selbsterfahrung als ein individueller Prozess, in dem der Teilnehmer sich selbst besser kennenlernt, sein Selbstbild hinterfragt und neue Sichtweisen entwickelt. Es geht dabei weniger darum, „Wissen“ zu erwerben, sondern vielmehr darum, emotionale und psychische Prozesse zu reflektieren und zu verarbeiten. Als Selbsterfahrungsleiter unterstützt du diesen Prozess, indem du einen Raum der Sicherheit, Akzeptanz und empathischen Begleitung schaffst.


Die Struktur der Ausbildung

Die Ausbildung zum Selbsterfahrungsleiter umfasst insgesamt 50 Stunden und vermittelt dir Methoden, Techniken und eine Haltung, die auf tiefem Vertrauen, Offenheit und Echtheit basiert. Dabei geht es nicht um starre Anweisungen, sondern um die Flexibilität, den Teilnehmern zu ermöglichen, ihre individuellen Themen und Anliegen zu bearbeiten.

Hier einige der wesentlichen Elemente:


1. Gesprächstherapie

Die Grundlage der personzentrierten Selbsterfahrung ist das Gespräch. In Einzelgesprächen werden die Teilnehmer angeregt, ihre inneren Erlebnisse, Gedanken und Gefühle zu reflektieren. Deine Rolle als Leiter besteht darin, aktiv zuzuhören, empathisch zu sein und die wertfreie Akzeptanz der Erlebnisse des Gegenübers zu fördern. Dieser dialogische Austausch ist zentral, um tiefere Einblicke in die eigene Psyche zu gewinnen.


2. Rollenspiele

Rollenspiele dienen dazu, schwierige Situationen oder Konflikte nachzustellen und alternative Verhaltensweisen zu erproben. Dies hilft den Teilnehmern, ihre eigenen Reaktionsmuster zu erkennen und neue Lösungsansätze zu entwickeln. In einer unterstützenden Umgebung können sie neue Verhaltensweisen ausprobieren und reflektieren.


3. Kreative Methoden

Kreativität öffnet Türen zur emotionalen Tiefe. Methoden wie Malen, Schreiben oder der Einsatz von Musik helfen den Teilnehmern, Gefühle auszudrücken, für die möglicherweise keine Worte vorhanden sind. Diese nonverbalen Ansätze ermöglichen es, den Selbsterfahrungsprozess auf einer anderen, oft sehr kraftvollen Ebene zu vertiefen.


4. Körperarbeit

Emotionen sind oft nicht nur geistige, sondern auch körperliche Erfahrungen. Körperarbeit, wie z. B. Atemtechniken, achtsame Bewegungen oder Körperwahrnehmungsübungen, hilft den Teilnehmern, den Zusammenhang zwischen ihren emotionalen Erlebnissen und körperlichen Reaktionen zu verstehen. Durch die Stärkung dieser Verbindung können sie ihren Selbsterfahrungsprozess ganzheitlicher erleben.


5. Achtsamkeitsübungen

Achtsamkeit ermöglicht es den Teilnehmern, präsent im Hier und Jetzt zu sein, ohne zu bewerten. Dies unterstützt den Prozess der Selbsterfahrung, da es den Teilnehmern erlaubt, ihre Gefühle und Gedanken so zu betrachten, wie sie sind, ohne sie zu verändern oder zu unterdrücken. Achtsamkeit schafft Raum für Selbstakzeptanz und tieferes Verständnis.


Der Prozess der Selbsterfahrung: Deine Rolle als Leiter

Als Selbsterfahrungsleiter bist du mehr als ein Begleiter. Du schaffst den Rahmen, in dem Vertrauen und Sicherheit im Vordergrund stehen. Dein empathisches Zuhören, deine bedingungslose positive Wertschätzung und dein tiefes Verständnis für den individuellen Prozess des Teilnehmers sind entscheidend, damit sich dieser öffnen und entfalten kann.

Es ist essenziell, dass du flexibel auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingehst und den Prozess auf deren individuelle Anliegen abstimmst. Es gibt keine „Standardmethoden“, die für jeden passen, sondern es geht darum, gemeinsam herauszufinden, welcher Ansatz für den jeweiligen Teilnehmer am förderlichsten ist.


Persönliche Zielsetzungen und maßgeschneiderte Methoden

Jeder Teilnehmer bringt andere Ziele und Bedürfnisse mit in den Selbsterfahrungsprozess. Ein offenes Gespräch zu Beginn, in dem die Wünsche, Ängste und Erwartungen geklärt werden, ist entscheidend für die Planung der weiteren Selbsterfahrung. Die von dir eingesetzten Methoden und Techniken sollten immer auf die jeweiligen Herausforderungen und Ressourcen des Teilnehmers abgestimmt sein.


Fazit

Die Ausbildung zum Selbsterfahrungsleiter ist eine intensive und bereichernde Erfahrung, sowohl für dich als auch für die Menschen, die du begleitest. Es geht dabei nicht nur darum, Methoden zu lernen, sondern eine Haltung zu entwickeln, die den personzentrierten Prinzipien Carl R. Rogers' gerecht wird: Empathie, Echtheit und bedingungslose positive Wertschätzung.


Diese Ausbildung richtet sich an all jene, die ihre Fähigkeiten zur Begleitung von Selbsterfahrungsprozessen vertiefen und erweitern möchten. Du ermöglichst den Teilnehmern, sich selbst besser zu verstehen, ihre emotionalen und psychischen Prozesse zu reflektieren und neue Wege der Selbsterkenntnis zu entdecken.

Wenn du mehr über die Ausbildung erfahren möchtest oder dich anmelden willst, freue ich mich auf deine Kontaktaufnahme!





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