Habe ich ADHS? – Ein Wegweiser für Erwachsene
- Thomas Laggner
- vor 4 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Viele Erwachsene erleben Konzentrationsprobleme, emotionale Überforderung oder einen Alltag voller Chaos – und wundern sich, warum es „einfach nicht leichter wird“. Oft steckt eine unerkannte ADHS-Symptomatik dahinter. Denn: ADHS begleitet Menschen ein Leben lang – wird aber häufig erst im Erwachsenenalter erkannt.
🔍 Typische Anzeichen von ADHS im Erwachsenenalter
Die Symptome zeigen sich im Erwachsenenleben häufig subtiler als bei Kindern – dafür umso beeinträchtigender im Alltag:
Unaufmerksamkeit – ständiges Abschweifen, Verzetteln, Details übersehen
Impulsivität – schnell sprechen, entscheiden, reagieren
Desorganisation – chaotische To-do-Listen, verpasste Termine, Prokrastination
Emotionale Achterbahn – Frust, Gereiztheit, plötzliche Stimmungstiefs
Kreativer Fokus mit Tücken – viel Energie, aber schwer zu bündeln
Viele Betroffene haben jahrelang Strategien entwickelt, um zu „funktionieren“ – doch innerlich leidet das Selbstwertgefühl.

🧪 Selbsttest: Erste Orientierung
Sie möchten wissen, ob Sie Anzeichen einer ADHS zeigen?Dann machen Sie den unverbindlichen Selbsttest für Erwachsene auf der Plattform Gemeinsam ADHS begegnen:
Bitte beachten Sie: Ein Online-Test kann Hinweise geben – aber keine Diagnose ersetzen. Für eine fundierte Abklärung wenden Sie sich an Fachärzt:innen oder Psychotherapeut:innen.
🧭 Der Weg zur Diagnose
Wenn der Verdacht auf ADHS naheliegt, erfolgt die Diagnostik in der Regel durch Fachpersonen für Psychiatrie, klinische Psychologie oder erfahrene Psychotherapeut:innen.
Sie umfasst:
Detaillierte Biografie & Anamnesegespräche
Standardisierte Fragebögen & Funktionsanalysen
Ausschluss anderer psychischer oder körperlicher Ursachen
Gegebenenfalls Fremdanamnese (Eltern, Partner:in)
Die Diagnose orientiert sich an internationalen Kriterien (z. B. ICD-11 oder DSM-5) und erfordert Symptombeginn in der Kindheit, auch wenn dieser rückblickend schwer greifbar sein kann.
🧰 Was hilft nach der Diagnose?
ADHS ist behandelbar. Und vor allem: verstehbar. Viele Menschen erleben durch eine passende Begleitung eine enorme Erleichterung.
Mögliche Unterstützungsformen:
Psychoedukation – verstehen, was im eigenen Gehirn passiert
Psychotherapie – Selbststeuerung, Stressbewältigung, Beziehungsdynamiken
Alltags-Coaching – Struktur, Fokus, Realismus
Medikamentöse Therapie – in Rücksprache mit Ärzt:innen
Selbsthilfegruppen & Online-Communitys
✨ Fazit
ADHS bei Erwachsenen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern eine neurobiologische Variante, die besondere Herausforderungen und besondere Stärken mit sich bringt.
Der erste Schritt ist: Verstehen, was in Ihnen wirkt.Der zweite Schritt: Hilfe annehmen, die zu Ihnen passt.
Wenn Sie sich angesprochen fühlen, kann ein Erstgespräch mit einer psychotherapeutischen Fachperson Klarheit schaffen.