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💤 Was ist Schlaf – und wann wird er zur Herausforderung?

  • Autorenbild: Thomas  Laggner
    Thomas Laggner
  • 23. Nov. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Was verstehen wir unter Schlaf?

Schlaf ist ein regelmäßig wiederkehrender Zustand, der meist in einer bestimmten Phase des Tages eintritt. Er ist gekennzeichnet durch eine deutliche motorische Ruhe, eine scheinbar reduzierte Reaktion auf Reize von außen und das Gefühl eines inneren „Abgeschaltet-Seins“.


Viele Menschen beschreiben Schlaf als:

  • Erholung,

  • Regeneration,

  • Verarbeitung des Tagesgeschehens, oder als

  • Phase des Abspeicherns neuer Informationen im Gehirn.


Ein typisches subjektives Kennzeichen des Schlafes ist, dass man:

  • träumt (und sich ggf. daran erinnert),

  • sich ausgeruht fühlt, oder

  • das Gefühl hat, „nichts mitbekommen“ zu haben – also ohne bewusste Gedankenaktivität gewesen zu sein.

Wenn Schlaf nicht mehr erholsam ist

Fehlt diese Erholsamkeit regelmäßig, wirkt sich das zunächst auf die Tagesform und Leistungsfähigkeit aus. Wird der Schlaf dauerhaft gestört, kann dies zu ernsthaften körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen führen – und sogar neue Erkrankungen begünstigen.

Eine Schlafstörung wird dann als krankheitswertig eingestuft, wenn sie:

  • körperliche oder psychische Beschwerden verursacht, und

  • subjektiv als belastend empfunden wird.


🧠 Medizinische Klassifikation von Schlafstörungen

In der medizinischen Diagnostik unterscheidet man – je nach vermuteter Ursache – zwischen nichtorganischen (psychogenen) und organischen Schlafstörungen:

Klassifikation

Beschreibung

F51

Nichtorganische Schlafstörungen (ICD-10 Kapitel F – Psychische und Verhaltensstörungen)

G47

Organische Schlafstörungen (ICD-10 Kapitel G – Krankheiten des Nervensystems)

Nichtorganische Schlafstörungen (ICD-10: F51)


Diese betreffen Störungen von Schlafdauer, -qualität oder -zeitpunkt, die primär psychischen Ursprungs sind. Damit eine Diagnose gestellt wird, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

  • Beschwerden bestehen mindestens dreimal pro Woche über mindestens einen Monat,

  • verursachen deutlichen Leidensdruck, und

  • führen zu Funktionsbeeinträchtigungen im Alltag (z. B. Tagesmüdigkeit).


Beispiele:

  • Nichtorganische Insomnie (F51.0)– Einschlaf- oder Durchschlafstörungen, nicht erholsamer Schlaf.

  • Nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus (F51.2)– Der Schlafzeitpunkt passt nicht zum gesellschaftlich geforderten Tagesablauf. Das führt zu Schlaflosigkeit in der Nacht und Müdigkeit am Tag.


🧾 Kriterien nach DSM-5: Wann wird Insomnie zur Diagnose?


Das DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen) definiert Insomnie als eine unbefriedigende Menge oder Qualität des Schlafes, verbunden mit einem oder mehreren der folgenden Symptome:

  • Schwierigkeiten beim Einschlafen

  • Durchschlafstörungen

  • Frühes Erwachen ohne Möglichkeit, wieder einzuschlafen


Diese Symptome müssen mit signifikantem Leidensdruck oder Einschränkungen im

Alltag einhergehen, wie z. B.:

  • Erschöpfung oder Energielosigkeit

  • Schläfrigkeit am Tag

  • Konzentrationsprobleme

  • Leistungsminderung (beruflich oder schulisch)

  • Schwierigkeiten in sozialen Kontakten oder familiären Aufgaben


Für eine Diagnose sind außerdem folgende Bedingungen notwendig:

  • Die Symptome treten mindestens dreimal pro Woche auf

  • Die Beschwerden bestehen mindestens drei Monate lang

  • Es steht ausreichend Zeit zum Schlafen zur Verfügung (also keine äußeren Störfaktoren wie Schichtarbeit)


🧭 Fazit: Schlaf – ein empfindlicher Schlüssel zur Gesundheit

Schlaf ist keine passive Leere, sondern ein aktiver Prozess, der Körper und Psyche ordnet, reinigt, stärkt und reguliert. Wird dieser natürliche Rhythmus dauerhaft gestört, kann es weitreichende Auswirkungen auf das seelische, soziale und körperliche Gleichgewicht haben.

Die gute Nachricht: Viele Schlafstörungen sind behandelbar – durch Achtsamkeit, psychoedukative Interventionen, Psychotherapie oder medizinische Abklärung.

„Ein guter Schlaf ist wie ein nächtliches Gespräch mit dem eigenen Selbst.“– Unbekannt

Quellen:

  • ICD-10 Kapitel F und G

  • DSM-5 Manual


🌙 Schlaf – das nächtliche Heilritual unserer Seele

Stell dir vor, der Schlaf ist eine warme Decke aus Zeit, die sich Nacht für Nacht über dein Leben legt. Ein Raum, in dem sich Körper und Seele ohne Anforderungen begegnen dürfen – ganz ohne Funktionieren, ganz ohne Müssen.

Wenn wir schlafen, kehren wir in unseren inneren Garten zurück:Hier können Erlebnisse des Tages in den Boden sinken wie Blätter, die sich zersetzen – und aus ihnen wächst Neues, Frisches, Stabiles.


Schlaf ist mehr als Ruhe – er ist Selbstfürsorge auf tiefster Ebene

  • Während wir schlafen, regeneriert sich das Nervensystem,

  • unser Gehirn sortiert und vernetzt Informationen,

  • das Immunsystem tankt Kraft,

  • und die Seele verarbeitet Eindrücke, oft symbolisch in Träumen.

Manche nennen ihn den „inneren Heiler“, andere den „Stillen Helfer“ – der Schlaf ist jedenfalls eine stille, weise Kraft, die uns jede Nacht unterstützt, ohne dass wir es bewusst bemerken müssen.


🌌 Schlaf als innerer Rückzugsort

In der modernen Welt, in der vieles von uns Aufmerksamkeit verlangt, ist Schlaf ein Akt der Hingabe und Selbstliebe.Er ist wie ein nächtlicher Tempel, den wir betreten, um:

  • unsere Systeme zu reinigen,

  • Altes loszulassen,

  • neue Kraft zu schöpfen,

  • und wieder in Einklang mit unserem natürlichen Rhythmus zu kommen.


💡 Ein liebevoller Gedanke zum Abschluss

„Schlaf ist das Geschenk der Natur, das uns jeden Tag neu werden lässt.“— frei nach Carl R. Rogers

Lass uns den Schlaf nicht als bloße Pause vom Leben begreifen – sondern als kostbaren Teil unseres Lebens, in dem Wachstum, Wandlung und Heilung möglich werden.


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